Co-Design und Kollaboration

Es gibt gelungene Beispiele für Co-Design und Kollaboration. Zum Beispiel in Hamburg: „FindingPlaces“ für die Standortsuche von Flüchtlingsunterkünfte (2016) in Zusammenarbeit von Stadtentwicklung, Hafen City University und ZAF. FindingPlaces demonstrierte, wie demokratische Beteiligungsprozesse auf neue, deliberative und kollaborative Weise gestaltet werden können (Tobias Holtz, CityScienceLab, Hafen City University).

In Helsinki wurde mittels digitaler Karten ein Beteiligungsprozess zur Stadtverdichtung unterstützt, der eine meßbare Verbesserung der Planungen in Hinblick auf Verdichtungs- und Erholungsgebiete im Sinne der beteiligten Bürger*innen nach sich zog.

Auf Bundesebene läuft gerade das Modellprojekt „Bürgerrat Demokratie“, in der 160 per Losverfahren auswählte Bürger*innen Empfehlungen für die Politik zur Stärkung der Demokratie entwickeln.

In der Umsetzung einer früh in Planungsprozesses verankerten Kollaboration und einem Co-Design unter Nutzung der ortsspezifischen Expertise der Bürger*innen steckt ein großes Potential für die Klimaschutzpolitik in Hamburg. Eine gesetzlich Verankerung von Co-Design-Prozessen könnte ihnen eine höhere Verbindlichkeit verleihen (Beispiel Schweiz, Referenzen?).

Co-Design und Kollaboration sind erfolgversprechende Prinzipien für die Zusammenarbeit von Stakeholdern wie Behörden, Bezirken und Verbänden; auch hier können digitale Werkzeuge für Visualisierung und Simulation des Stadtraumes ein Umfeld für die gemeinsame strategische, großflächige und langfristige Planung bieten. Entsprechende Projekte laufen aktuell in Hamburg.

Last but not least könnte ein per Losverfahren ausgewähltes, professionell und unabhängig begleitetes Klimaparlament über grundsätzliche Fragen wie zum Beispiel die akzeptablen Politikpfade für die Entwicklung einer CO2-neutralen Mobilität in der Metropolregion Hamburg entscheiden.

Mobilität als Handlungsfeld könnte über Co-Design-Prozesse aus der Technik-Fixierung befreit werden und ein Verständnis für die tatsächlichen Mobilitäts-Bedürfnisse der Bürger*innen in der Metropolregion entwickeln.

Referenzen:

  • CityScienceLab, HCU, Hamburg
  • Bürgerrat: https://www.buergerrat.de
  • Staffans, A., Kahila-Tani, M., Geertman, S., Sillanpää, P., & Horelli, L. Towards communication-oriented and process-sensitive planning support. Unpublished – Confidential.
  • Kahila, M. Broberg, A. Kyttä, M. & Tyger, T. (2016) Let the citizens map – Public participation GIS as a planning support system in Helsinki 2050 master planning process. Planning practice and research, 31, 2, p. 195-214.

V01 – 03.11.2019